Mittelalter


Schon die Druiden hatten Pudelpointer

 

Es war einmal mitten im Mittelalter. Wir waren dort. Mitten im Chambtal, wo schon heftige Schlachten tobten. Dort, im Schatten des Further Stadtturms, sahen wir ihn aus dem Zelt treten, den Druiden Merlin. Flankiert von zwei großen Hunden machte sich der Rauschebart mitten aus der Tafelrunde seiner Ritter auf den Weg durch die Zeltstadt. Und schon nach den ersten Schritten zog er alle Blicke auf sich .Es war aber nicht etwa das festlich rote Gewand, das für Gesprächsstoff sorgte. „Pudelpointer", raunte das fachkundige Volk in den Zelten, das selbst allerlei Rassegetier als Wachpersonal angeleint hielt.Wir, die Ritter Merlins, sind der festen Überzeugung, dass damit die Geschichte der Pudelpointer neu geschrieben werden muss. Von wegen 125 Jahre. Die Druiden wussten eben schon damals, was wirklich gut war. Unsere Tafelrunde hat in den vier Tagen des „Cave Gladium" vor den Toren der Stadt Furth im Wald kein ungebetener Gast betreten. Zumal es zusätzlich noch von einem Langhaar-Weimaraner und einer mittelgroßen Straßengrabenmischung bewacht war.Das heißeste Eisen war aber sicherlich Eika. Neben dem riesigen, aber urgemütlichen Pudelpointer-Rüden Chef wirkt sie zwar zierlich, kann aber blitzartig zu einer explosiven Giftspritze mutieren. Dann ist es aber auch egal, ob es eine 80 Kilo-Dogge war, die komisch geguckt hat. Merlin, der in seinem zweiten Leben Phil genannt wird, weiß zu berichten, dass angesichts von Eika schon mancher Fuchs oder Hase blitzschnell Gute Nacht gesagt hat. Chef legt sich schon mal mit einer ausgewachsenen Sau an und hat davon auch einen netten Schmiss. Irgendwann hat ihm aber jemand gesagt, dass er eigentlich ein Schoßhund ist. Und wenn Merlin sich schlafen legt, verwandeln sich beide Pudelpointer blitzartig in Bettvorleger.


 

 

 

Als extrem brauchbar erweisen sich die beiden Pudelpointer auch, wenn Merlins Tochter Sonja, die Nachwuchs erwartet, in Abwesenheit des Druiden auf sie aufpasst. Das denkt sie nämlich nur. In Wirklichkeit ist es umgekehrt. Eika und Chef sind eine echte „Schwangerschafts-Behütung“

 

Einen weiteren Vorteil der Pudelpointer weiß unser Tier-Medicus nun zu schätzen: Sie machen vorher klar, wenn es rund geht. Im Ernstfall wird man erst verbellt und dann abgemäht. Das tun nicht alle Vierbeiner. Auf dem Weg durch die nächtliche Zeltstadt wandelte der Medicus versehentlich durch ein fremdes Lager. Er wurde wortlos von hinten angefallen und dorthin gebissen, wo normalerweise die Sonne nie scheint. Ein fachkundiger Blick auf den blutunterlaufenen Gebissabdruck erbrachte ein klares Täterprofil: Schäferhund! Den Gebissabdruck eines Pudelpointers hat während des gesamten Mittelalterlagers keiner vorweisen können. In so ein Lager verläuft sich halt einfach keiner. Sowas merkt man sich.